"765. L. maculatum L. (L. album ß macul. L. Gefleckter B.)
Wurzel spindelig-faserig, unter und über der Erde stengelartige Ausläufer treibend, rasig, ausdauernd. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 1—3' hoch, einfach, ästig, sammt den Blättern in der Regel kurzbehaart, aber auch fast kahl bis zottig, gleichförmig beblättert. Blätter bald dunkler grün, fast glänzend, bald lichter grün, runzelig, im Winter und Frühjahre oft mit einer weissen Binde durchzogen, untere Blätter länger gestielt, herzförmig, ungleich doppeltsägezähnig, stumpflich, die blüthenständigen genähert, kürzer gestielt, fast 3eckig, spitz, schärfer-gesägt oder den unteren gleichgestaltet. Blüthen in den oberen Blattwinkeln nicht in gedrängten, sondern nur in oberwärts genäherten Scheinquirlen. Kelch kahl, Zähne behaart, nach dem Verblühen abstehend. Kronen gross, 10—12''', Kronröhre gekrümmt aufsteigend, weisslich, über der Basis bauchig erweitert, unter der Erweiterung eingeschnürt und innen mit einem Haarkranze versehen, Einschnürung und Haarkranz querlaufend. Oberlippe pfirsichroth, seltener rosenroth, Unterlippe lila und violett, selten die ganze Krone weiss mit rosigem Anhauche.
April — Sept.
Aendert ab :
- α vulgare. (L. maculatum L .) Stengel 1' hoch, sammt den trübgrünen Blättern kurz- und zerstreut-behaart; blüthenständige Blätter fast 3eckig. Blüthen purpurroth. Blüht vom April — Sept.
- β laevigatum. (L. nemorale R .) Stengel bis 2' hoch, sammt den dunkelgrünen Blättern, saftig, fast glänzend kahl, sonst wie obige Varietät, nur in allen Theilen üppiger. Blüht: April — Mai.
- γ rugosum R. (L. hirsutum Lam.) Stengel bis 3' hoch, sammt den hellgrünen ins Gelbliche ziehenden Blättern rauhhaarig bis zottig; blüthenständige Blätter nicht 3eckig, sondern herzförmig den unteren gleichgestaltet; Blüthen freudigrosenroth. Blüht nur durch die Sommerzeit.
In Wäldern, Hecken, Auen, an Bächen, wüsten Stellen, auf steinigen, besonders etwas feuchten Stellen, auf Kalk, Granit, Gneiss.
α und β im ganzen Gebiete sehr gemein, bis 3000' aufsteigend.
γ Selten, nur zur Sommerzeit und nicht unter den 2 vorigen Var. Auf einem üppigen feuchten Wiesflecken am Walde vor der Margarethner Anschlussmauer, auf Traunwiesen zwischen Traun und Hanselbäck zu St. Martin (v. Mor).
Mit reinweisser Blüthe um Gaspoltshofen im Innkreise (Keck). Dem L . album ähnlich, jedoch durch die quere Stellung der Einschnürung der Kronröhre und des inneren Haarkranzes von selbem verschieden." |